SZBE Schulzentrum

Realisierung
Bad Eisenkappel
Volks-, Haupt- und Musikschule
Schulgemeindeverband Völkermarkt
Eisenkappel 313
9135 Bad Eisenkappel
ab 2012
08/2012
12/2013
Ausgangssituation
In den späten 60er Jahren des letzten Jahrhunderts als Hauptschule für damals 400 Schüler konzipiert und errichtet, war das Gebäude durch den Rückgang an Geburten und die damit zusammenhängend sinkenden Schülerzahlen immer geringer ausgelastet. Zudem war das gesamte Schulhaus in die Jahre gekommen, weder die Behaglichkeitsansprüche, noch die energetischen Anforderungen, Brandschutz und Behindertengerechtigkeit konnten heutigen Anforderungen Rechnung tragen.
So entschloss man sich, mit der Zusammenführung dreier Schultypen –Volksschule, Neue Mittelschule und Musikschule in Form eines Bildungszentrums (Izobrazevalni center) darauf zu reagieren.
Die Herausforderung bestand nicht zuletzt darin, in der vorhandenen Struktur ohne weiteren Zubau nunmehr drei Schultypen mit ihren unterschiedlichen Anforderungen Raum zu geben. Zugleich wurde darauf Wert gelegt, die vorhandenen Räumlichkeiten für eine zeitgemäße schulische Nutzung unter Berücksichtigung neuer Unterrichtsformen auszustatten.

Bestand und Umraum
Das Gebäude zeigt mit seinem dreigeschossigen Klassentrakt und dem um neunzig Grad dazu abgewinkelten Sporthallentrakt eine klare Gliederung der unterschiedlichen Funktionseinheiten.
Auf Grund der Vorgaben des Raumprogramms bestimmt in erster Linie die Suche nach geeigneten Raumergänzungen oder Raumausdehnungsflächen sowie Raumkombinationen, welche den funktionalen Entwurf bestimmt. Somit werden Kellerräumlichkeiten für diverse großräumigere Nutzungen verfügbar gemacht, dies verlangt in der Folge die Öffnung zum Erdgeschoß, welche erst die Belichtungs- und Raumqualitäten für ein derartiges „Einfüllen“ von Funktionen ermöglicht.
Darüber hinaus ist das neue Bildungszentrum vor allem von der Idee der identitätsstiftenden eigenständigen Erschließung der unterschiedlichen Schultypen getragen, was auch in der Fassadengestaltung seinen Niederschlag findet. Gleichzeitig versucht die Umgestaltung auch die Außenräume in der Zuordnung zu den Schultypen neu zu definieren und durch geeignete Maßnahmen die Attraktivität der Außensportbereiche zu steigern.
Als Ersatz für eine zweite Sporthalle, wird der bestehende Gymnastikraum – ebenfalls im Kellergeschoss des Turnhallentraktes untergebracht, durch Absenkung und zusätzliche Belichtungsflächen für diverse sportliche Unterrichtseinheiten, aber auch als Ensembleraum nutzbar gemacht.

Innere Struktur
Die vorliegende Umsetzung des Projektes vereint die angesprochenen drei Schultypen, Volksschule (Ljudska sola), Neue Mittelschule (nova sredna sola) und die Musikschule (glasbena sola) unter einem Dach und versucht dabei die einzelnen Typen in ihrer Weise eigenständig zum Ausdruck zu bringen! Dies erfolgt grundsätzlich über eine klare stockwerksmäßige Aufteilung, aber auch die zugeordneten eigenen Eingangsbereiche! Die im 2.Obergeschoß untergebrachte Neue Mittelschule findet wie die Volksschule im 1.Obergeschoß die gemeinsamen Unterrichtsräume – aber auch Verwaltungseinrichtungen im Erdgeschoß! Die großflächige Öffnung der Fassaden wie auch der inneren Struktur zwischen Gang und Unterrichtsraum, sowie das in Bezug treten zwischen Erdgeschoss und Untergeschoss und die damit einhergehende Aufwertung dieser vormaligen Kellerräume über die Verbesserung der Belichtungsverhältnisse, weisen sich als wahre Stützen des Projektes.

Architektur
Idee des Entwurfes war es, das gut erhaltene, gepflegte Schulhaus aus den 60er Jahren in seiner Großzügigkeit weiterzudenken, die vorgefundenen einhüftigen Klassentraktstrukturen zu erhalten und durch deren Öffnung diese noch stärker in Bezug treten zu lassen. Darüber hinaus sind die Felder des Eingriffes getragen von der Vorgabe das Projekt auch energetisch zu sanieren und einem zeitgemäßen Standard zuzuführen, was durch die Zielsetzung einer Mustersanierung hervorragend und beispielgebend erreicht wurde. Somit konnte durch die wärmetechnischen Verbesserungen und den Einbau einer zentralen Lüftungsanlage der Gesamtenergiebedarf auf ein Fünftel des ursprünglichen Bedarfes gesenkt werden.
.